Premiere für die neue Orgel in Heeren-Werve mit Festgottesdienst und Pfeifenpaten
Kamen-Heeren-Werve. 870 Pfeifen zwischen 2,56 m und 81 cm Größe, 56 Tasten auf zwei Manualen, 30 Tasten am Pedal, 13 klingende Register, 65.000 Euro Spenden und ein sich drehender Zimbelstern für die Glöckchenklänge: Die Ev. Kirche zu Heeren-Werve hat endlich wieder eine Orgel und das (fast) nagelneu. Ein Jahr lang hat es gedauert. Jetzt hat sich aus alten, zum Teil denkmalgeschützten Elementen, ganz neuen und gebrauchten Elementen ein ganz neues Instrument geformt. Die hatte am Sonntag ihren ersten Einsatz mit einem eigenen Festgottesdienst.
Gedauert hat das Gesamtwerk noch länger als ein Jahr. Denn der erste Versuch, die alte, mehr als renovierungsbedürftige Orgel mit einem Instrument aus England zu ersetzen, schlug fehl. Im Sommer 2022 gab es dann grünes Licht für einen neuen Anlauf und den Neubau aus alten und neuen Teilen. „Ein schmerzhafter Prozess – und für mich ein Lernprozess“, so Pfarrerin Andrea Mensing. Die lieferte sich in den letzten Tagen einen Wettstreit mit den Orgelbauern der Firma Lobback um die am längsten erleuchteten Fenster. Die Kirche und Diemar Franke mit seinen Fachleuten gewannen am Ende.
Die lange Orgel-Entbehrung war den Heerenern am Sonntag anzumerken: Gesanglich kamen sie mit der beeindruckenden Wucht der Pfeifen nicht immer mit. Die Stimmen verebbten gar resignierend auf den vollbesetzten Rängen bei manchem Musikstück. Immerhin hatten echte Experten im wahrsten Sinne ihre Finger im Spiel. Mit Dr. Hans-Christian Tacke griff der Orgelsachverständige der Evangelischen Kirche von Westfalen persönlich in die Tasten. Zusätzlich kamen alle Organisten der Heeren-Werver Kirchengemeinde zum Zuge: Seppel Opfermann, Angelika Menne, Lukas Schulte-Filthaut und Sören Dollenkamp.